AfD und Klimapolitik gleich Fehlanzeige

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Dass sich das Weltklima verändert, ist wissenschaftlich unstrittig. Sollte sich die globale Erwärmung nicht massiv begrenzen lassen, wird sie dramatische Folgen für das Leben auf unserem Planeten haben. Die AfD leugnet den Klimawandel und erteilt allen Versuchen, das Klima zu schützen, eine Absage. Diese Position wird nicht von einer kleiner Gruppen von Realitätsverweigerern vertreten, sondern sie ist offizielle Position der AfD.

In ihrem Grundsatzprogramm schreibt die AfD, dass Klimaschutzpolitik ein Irrweg sei, da sich das Klima seit Anbeginn der Erde wandele. Der Mensch und seine Wirtschaftsweise, behauptet die AfD, haben darauf keinen Einfluss, weil C02 „kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens“ sei. Die Partei meint sogar: „Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus.“ Diese Aussagen sind falsch.

Zwar hat sich das Klima im Laufe der Erdgeschichte verändert, allerdings hat sich die Geschwindigkeit des Klimawandels in den letzten 200 Jahren rasant erhöht. Grund dafür ist die seit der Industrialisierung verstärkte Nutzung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas und Erdöl. Dabei wird, bislang über Millionen Jahre gespeichertes, C02 freigesetzt. Dieses C02 wiederum lagert sich teilweise in der Atmosphäre an und verursacht dort den Treibhauseffekt, der zum Anstieg der Temperatur auf der Erde sorgt. Natürlich ist C02 für die Photosynthese der Pflanzen notwendig, die große Menge an freigesetztem C02 können die Pflanzen aber gar nicht aufnehmen.

Die AfD verweigert sich einem drängenden Zukunftsthema. Sie bietet eben keine Alternative, sondern verschließt die Augen vor der Realität. Dies geht nur, wenn man die Tatsache des Klimawandels zur Glaubensfrage erklärt. So wie Christian Blex, Landtagskandidat aus dem Kreis Warendorf, ist einer der „Energieexperten“ der AfD, der sagt, dass er nicht an den „menschengemachten Klimawandel“ glaubt. Blex und seine Parteifreunde verbreiten deshalb die Verschwörungstheorie, wonach Klimaschutzpolitik nur ein Plan von „Grünen“ und „Linken“ zur „ideologischen Bevormundung“ und „Ausbeutung“ der Steuerzahler sei. Wenn die AfD an die Macht käme, würde sie alle Klimaschutzmaßnahmen einstellen. Weil die AfD glaubt, keine Lösungen für den Klimaschutz entwickeln zu müssen, setzt sie weiterhin auf den klimaschädlichen Strom aus Braun- und Steinkohle. Auch das umstrittene Fracking zur Erdöl- und Erdgasförderung will die AfD zumindest testen. Ebenso will sie die Kernenergie weiter nutzen – die Laufzeiten von Atomkraftwerken sollen verlängert werden. Eine Lösung für die Lagerung des gefährlichen, hochradioaktiven Mülls hat die AfD natürlich nicht; sie hofft darauf, dass dieser in ferner Zukunft „aufbereitet“ werden kann.

Die AfD macht falsche Versprechungen, wenn sie den Anschein erweckt, ohne Klimaschutzmaßnahmen, würde der Strom viel billiger werden. Sie erklärt die angeblichen „Ökoprofiteure“ zum Feindbild, die den Bürgerinnen und Bürgern günstigen Strom vorenthalten würden. Die Energiekonzerne, die über Jahre mit der Erzeugung von Strom aus Kohle, Gas und Kernenergie Gewinne in Milliardenhöhe einfuhren und einen Großteil der Folgekosten der Atomenergie die Gesellschaft bezahlen lassen, kritisiert die AfD hingegen nicht. Während die AfD versucht, jedes geplante Windrad als einen Angriff auf die Heimat und die Landschaft umzudeuten, äußert sie sich beispielsweise zur Naturzerstörung durch den Abbau von Braunkohle im Tagebau, wegen dem ganze Dörfer umgesiedelt und Wälder zerstört werden, nicht. Es ist damit ziemlich eindeutig, wessen wirtschaftliche Interessen die AfD vertritt.

Die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen durch den Klimawandel zu stoppen, ist eine große Herausforderung. Trotz internationaler Klimakonferenzen sind Fortschritte kaum festzustellen. Dies hat auch damit zu tun, dass die herrschende kapitalistische Wirtschaftsweise auf dem massiven Verbrauch von fossilen Brennstoffen basiert. Ohne Veränderungen in der Form unseres Wirtschaftens wird der Klimawandel nicht zu stoppen sein. Die AfD stellt sich nicht einmal die Frage, wie eine Lösung aussehen könnte. Sie verschließt die Augen und will einfach so weiter machen wie bisher – egal, was dies für Folgen haben kann. Am Beispiel der Energiepolitik zeigt sich die Verantwortungslosigkeit und Realitätsfremde der AfD-Politik.