Allgemein, Köln

Solidarity City meets Menschenrechtsfestival

Das 6. Menschenrechtsfestival steht dieses Jahr im Zeichen des Themas „Flucht und Migration“. Wir sind mit einem eigenen Solidarityzelt und inhaltlichen Workshops dabei!

Nach dem Menschenrechtsfestival findet im Autonomen Zentrum Köln außerdem die BEATing Borders-Soliparty statt. Weitere Infos: https://www.facebook.com/events/173291156670238/

Workshop: Gegen die Angst – Gegen Abschiebungen! Der Kampf um die eigenen Rechte
14:00 – 15:30

Viele Erfahrungen zeigen, dass Widerstand gegen Abschiebungen oder die entwürdigende Unterbringung in Turnhallen und Lagern erfolgreich sein kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Selbstorganisierung der Betroffenen. Wir haben Aktivist*innen vom Refugee Strike Bochum, dem Afghanischen Aufschrei Düsseldorf und vom überregionalen antirassistischen Netzwerk We’ll Come United eingeladen, um über Erfahrungen selbstorganisierter Proteste und Aktionen zu sprechen. Was kann ich bei drohender Abschiebung tun? Wie kann ich für meine Rechte kämpfen? Wie können andere mich dabei unterstützen?

Der Workshop richtet sich insbesondere an Refugees, aber auch an solidarische Unterstützer*innen.

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Workshop: Solidarity City, Solidarity Veedel, Solidarity Center – An welchen Orten können wir die Solidarität organisieren?
16:30 – 18:00

Im Veedel begegnen wir uns, es ist der Nahraum, in dem verschiedene Lebensrealitäten zusammenkommen, in dem Erfahrungen von Teilhabe und Ausschluss alltäglich erfahren werden. Im Veedel gehen Kinder zur Schule, werden Menschen auf dem Amt schikaniert, setzen sich Nachbar*innen gemeinsam gegen Mieterhöhungen und Verdrängung zur Wehr, finden rassistische Polizeikontrollen und Übergriffe statt. Wie können wir uns ein solidarisches Veedel vorstellen?

Um die Idee einer Solidarischen Stadt transportieren zu können, braucht es außerdem materielle Orte. Solidarische, Soziale Zentren im besten Sinne, an denen sich Menschen als Urban Citizens begegnen, sich selbst organisieren, Unterstützung erfahren, sich bilden, gemeinsam kämpfen, den Blick schärfen auf strukturelle Unterdrückung und globale Zusammenhänge. Wo sind diese Orte und welche müssen wir noch (er)finden?

Ein interaktiver Workshop, in dem wir alle einladen, gemeinsam mit Aktivist*innen von Kein Veedel für Rassismus und Engagierten aus dem Allerweltshaus Köln e.V. zu überlegen, was eine Solidarity City Cologne auf verschiedenen räumlichen Ebenen bedeuten würde und konkrete Ideen zu entwickeln.

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Die Veranstaltung ist Teil unserer Veranstaltungsreihe „Let’s build a Solidarity City – Von Zugehörigkeit und gleichen Rechten – Konzepte, Erfahrungen, lokale Handlungsfelder“

Stell dir vor, du lebst in einer Stadt, in der alle Menschen die gleichen Rechte haben; in der alle Menschen zugehörig sind, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. – einfach, weil sie in dieser Stadt leben und deshalb Teil sind und teilhaben sollen. Stell dir eine solidarische Stadt Köln vor. Solidarity Cities sind der Versuch, die Politik der Städte dieser Realität der Migration anzupassen und das Recht auf Stadt, unabhängig von Pass, Herkunft oder Einkommen einzufordern. Es geht um die Idee einer Stadt, in der sich alle frei und ohne Angst vor Abschiebung bewegen können, in der alle Bewohner*innen gleichermaßen am öffentlichen Leben und an den Institutionen teilhaben.Die Realität ist eine Andere: Vielen Geflüchteten und Migrant*innen wird das Recht, hier zu bleiben und der Zugang zu sozialer Infrastruktur und Teilhabe verwehrt, manchmal obwohl sie in Köln aufgewachsen sind. Arbeitsmigrant*innen aus anderen EU-Staaten dürfen und sollen zwar arbeiten, haben aber oft keinen Zugang zu sozialen Leistungen oder menschenwürdigem Wohnraum. Die Verknüpfung von Rechten an Nationalität ist dabei längst aus der Zeit gefallen: Schon immer ist Migration menschliche Normalität und Teil unseres Alltags, insbesondere in den Städten.

Ansätze einer solchen Stadtpolitik von unten, zeigen sich bereits in alltäglichen Kämpfen, in denen Menschen den Einschränkungen durch staatliche Behörden trotzen oder auf die Ausnutzung von Grauzonen drängen. Sie zeigt sich in der Versorgung von Menschen ohne Papiere, der Selbstorganisierung von Geflüchteten für die Durchsetzung ihrer Rechte, der Erstreitung anonymer Gesundheitskarten für Menschen ohne Krankenversicherung, der Verhinderung von Abschiebungen oder der gewerkschaftlichen Organisierung prekarisiert arbeitender Migrant*innen. Weltweit wächst die Zahl städischer Initiativen, die sich politisch, rechtlich oder praktisch gegen das nationale Migrationsregime stellen.

Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir uns auf die Suche machen. Zusammen mit Gästen aus Köln und anderen Städten wollen wir uns fragen: Eine Stadt für Alle, wie kommen wir dahin? Und was können wir aus Erfahrungen anderer Städte lernen?

Eine Veranstaltungsreihe von
Interventionistische Linke Köln
AG Bleiben (Solidarity City Cologne)
Kein Mensch ist illegal – Köln

In Kooperation und in Zusammenarbeit mit:
Allerweltshaus Köln e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Kein Veedel für Rassismus, Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Köln

Weitere Infos:
https://il-koeln.org/