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2011 Ende der Terrororganisation NSU
2011 Ende der Terrororganisation NSU
4. November 2024
04.11.2011 Eisenach (Thüringen): Ende der nationalsozialistischen Terrororganisation NSU. Mehr als 13 Jahre lang ermordete der NSU zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin, verübten 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge (Nürnberg 1999, Köln 2001 und 2004) und 15 Raubüberfälle. In Gedenken an: Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter https://fsk12.bpb.de/mediathek/311574/spuren-die-opfer-des-nsu https://www.nsu-tribunal.de https://nrw.nsu-watch.info/ https://www.bpb.de/politik/extremismus/rechtsextremismus/167684/der-nationalsozialistische-untergrund-nsu
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1938 Reichspogromnacht
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1992 Arsch huh, Zäng ussenander
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1945 Beginn Nürnberger Prozesse
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1992 Todestag Alfred Salomon
1992 Todestag Alfred Salomon
21. November 2024
Wülfrath, Germany
https://www.instagram.com/p/ClNvSX9KLP0/?utm_source=ig_web_copy_link
Wir gedenken des 92-jährigen Alfred Salomon, der heute vor 30 Jahren in einem Altenheim in Wülfrath beschimpft und geschlagen wird, weil er Jude ist. In Folge des Angriffs erleidet er einen Herzinfarkt und stirbt.
#SayTheirNames #AlfredSalomon #KeinVergessenÜber das Leben Alfred Salomons ist leider kaum etwas bekannt. Er hatte als junger Mann die Shoa überlebt und liebte Musik.
Der Täter, der 89-jährige Johann Krohn, ist ein ehemaliger Oberführer der NS-Organisation „Todt“, einer Bauorganisation für militärische Anlagen, die dafür Zwangsarbeiter*innen einsetzte. Johann Krohn leitete ein Arbeitslager und berichtete stolz, dass er “dem Führer fünfmal die Hand geschüttelt" habe.
Bis heute ist Alfred Salomon nicht staatlich als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt. Die zuständige Staatsanwaltschaft stellte das Todesermittlungsverfahren “mangels Nachweises eines strafrechtlich relevanten Verhaltens anderer Personen” ein und hat damit das antisemitische Motiv des für den Tod ursächlichen Angriffs unter den Tisch fallen lassen.
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1992 Todestag Silvio Meier
1992 Todestag Silvio Meier
21. November 2024
U Samariterstraße, 10247 Berlin, Germany
https://www.instagram.com/p/ClNoYvBq1vS/?utm_source=ig_web_copy_link
Wir gedenken des 27-jährigen Silvio Meier, der heute vor 30 Jahren in Berlin von einer Gruppe Neonazis am U-Bahnhof Samariterstraße erstochen wurde. Zuvor hatten Meier und seine Freund*innen einen der Täter wegen eines rechtsextremen Aufnähers konfrontiert.
Silvio Meier wurde 1965 in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt geboren. 1986 zog er in den Ostteil des geteilten Berlins. Hier engagierte er sich in den oppositionellen Kreisen der DDR. Nach der Wende wurde Meier Teil der Hausbesetzerszene, 1991 wurde er Vater eines Sohnes.
Die Täter, die Silvio Meier ermordeten, trafen sich regelmäßig in einem rechtsextremen Szenetreff – so auch am Abend der Tat. Von dort zogen sie weiter zu einer Feier, die sie gegen 23 Uhr angetrunken und ohne konkretes Ziel verließen.
Silvio Meier war mit drei Freund*innen auf dem Weg zu einer Diskothek. Am U-Bahnhof Samariterstraße trafen die Gruppen aufeinander. Einer der Neonazis rempelte einen der Freunde Meiers an. Die Täter trugen szenetypische Kleidung. Einer trug einen Aufnäher, den Silvio Meier als rechtsextremen Code erkannte. Er stellte den Neonazi zur Rede, woraufhin es zu einer Rangelei kam.
- CN Tödliche Gewalt - Die beiden Gruppen entfernten sich voneinander, am Ausgang des U-Bahnhofs griffen die Täter jedoch unvermittelt mit Messern an. Zwei Freund*innen Meiers wurden verletzt. Silvio Meier wurde mit fünf Messerstichen tödlich verletzt.
Zwei Tage nach dem Mord stellte sich einer der Täter der Polizei. Sandro S., der die tödliche Messerattacke ausführte, wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Mittäter bekamen Strafen von dreieinhalb Jahren Haft bzw. acht Monaten auf Bewährung. Der festgestellte Alkoholpegel wirkte bei allen dreien strafmildernd. Obwohl die Angeklagten keinen Hehl aus ihrer rechten Gesinnung machten, wurde dem vor Gericht wenig Beachtung geschenkt. Die Hooliganszene der Täter wurde im Urteil als „Alkoholmissbrauch treibende Jugendgruppe“ bezeichnet und entpolitisiert.
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1992 Mölln (Schleswig-Holstein)
1992 Mölln (Schleswig-Holstein)
23. November 2024
23.11.1992: Zwei junge rechtsradikale Männer werfen Brandsätze in zwei Häuser türkischer Familien. Eine 51-jährige Frau und zwei Mädchen im Alter von zehn und 14 Jahren sterben. http://www.buntstattbraun.de/index.php/gedenken-an-moelln-1992-reclaim-remember/
https://www.instagram.com/p/ClSyCQUqxBN/?utm_source=ig_web_copy_link
Wir gedenken der 51-jährigen Bahide Arslan und ihrer Enkelinnen, der 14-jährigen Ayşe Yilmaz und der 10-jährigen Yeliz Arslan, die in der Nacht zum 23. November 1992 bei einem rassistischen Brandanschlag in Mölln starben.
Bahide Arslan wurde in Çarşamba an der türkischen Schwarzmeerküste geboren. Im Jahr 1967 kam sie gemeinsam mit ihrem Mann Nazim nach Deutschland. In den 1970er Jahren zog Bahide gemeinsam mit ihrer Familie in das Haus in der Mühlenstraße in Mölln. In Deutschland arbeitete sie hart – bis zu 12 Stunden täglich auf einem Erdbeerfeld oder in der Küche des Cafés „Seeblick“. Eine Zeit lang betrieb sie einen eigenen Gemüseladen in Mölln. Bahides Sohn Faruk erinnert sich an sie: „Sie war die Seele und Chefin der Familie, in Mölln eine sehr beliebte Frau“.
Ayşe Yilmaz lebte damals noch in Çarşamba und war lediglich zu Besuch bei ihrer Familie in Mölln. Während ihrer Zeit in Deutschland kümmerte sie sich um die jüngsten Familienmitglieder und half in einer Gärtnerei aus. In Briefen in die Heimat berichtete sie: „Alle hier sind sehr lieb zu mir“.
Yeliz Arslan besuchte die zweite Klasse der Till-Eulenspiegel-Schule, als sie ermordet wurde. Ihre Mitschüler*innen stellten eine Kerze auf ihre Schulbank. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sie nicht wiederkommt“, sagte eine Mitschülerin nach ihrem Tod.
In der Tatnacht griffen zwei Neonazis in der Kleinstadt Mölln mit Molotowcocktails zwei Häuser an, die von türkeistämmigen Menschen bewohnt wurden. Bei dem ersten Brand gab es neun, teils schwer, Verletzte. Der zweite Brandanschlag traf das Haus der Familie Arslan. Das Feuer breitete sich im ganzen Haus aus. Bahide Arslan rettete ihren 7-jährigen Enkel Ibrahim Arslan dadurch, dass sie ihn in nasse Tücher einwickelte – er saß bis zu seiner Rettung vier Stunden lang im brennenden Haus. Bahide Arslan starb bei dem Versuch, auch seine Geschwister zu retten. Yeliz Arslan lebte noch, als sie von den Rettungskräften geborgen wurde, starb jedoch wenige Minuten später an den Brandverletzungen und einer Rauchvergiftung. Auch Ayşe Yilmaz erlag den gleichen Todesursachen. Die Täter wurden zu lebenslanger Haft, bzw. zehn Jahren Jugendhaft verurteilt.
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1990 Eberswalde (Brandenburg)
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1992 Todestag Waltraud Scheffler
1992 Todestag Waltraud Scheffler
24. November 2024
Hoyerswerda, Germany
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#KeinVergessen: Wir gedenken der 44-Jährigen Waltraud Scheffler, die vor 30 Jahren, am 23.10.1992 an den Folgen eines Neonazi-Angriffs, nahe Hoyerswerda, verstarb. Der Angriff ereignete sich 13 Tage zuvor, am 10.10.1992, vor der Diskothek “Grubenlampe” in Geierswalde, wo Waltraud Scheffler als Serviererin arbeitete, bevor sie von Neonazis mit einer Latte ins Koma geprügelt wurde, aus dem sie letztendlich nicht mehr erwachte. Am Tag des Angriffs versammelten sich etwa 15 rechtsextreme Jugendliche vor der Disko und riefen verfassungswidrige sowie rassistische Parolen wie ‚Sieg Heil!‘ und “Deutschland den Deutschen”. Als einige Besucher*innen buhen, stürmen die Jugendlichen den Ort. Scheinbar wahllos gehen sie auf die Gäst*innen los, da diese als politische Gegner*innen ausgemacht sind. Der 17-Jährige Haupttäter schlägt mit einer Holzlatte einen Kfz-Lehrling nieder.
Als Waltraud Scheffler den Täter beruhigen will, holt er zum Schlag aus und trifft die Frau mit großer Wucht an der rechten Schläfe. Der 17-Jährige Täter schlägt zwei weitere Male auf sein Opfer ein. Waltraud Scheffler fällt ins Koma und verstarb anschließend. Fast ein Jahr später kommt es zum Prozess. Am 03.09.1993 wird der Täter zu vier Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe wegen schweren Landfriedensbruch, Körperverletzung mit Todesfolge und der Verwendung von Zeichen verfassungswidriger Organisationen verurteilt. Bei elf weiteren Belastungszeugen wird wegen schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Niemand spricht Bedauern oder Reue über die Tat aus. Waltraud Scheffler ist seit 2009 behördlich als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Die Ermordung von Waltraud Scheffler steht, wie so viele Fälle der frühen 90er Jahre für die Alltagsgewalt der sogenannten #Baseballschlägerjahre.
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