06.12.1990 Todestag von Amadeu António
Nachdem eine Gruppe Skins tritt so lange auf den 28-jährigen Angolaner Amadeu Antonio ein, bis er sich nicht mehr rührt. Nachdem Amadeu Antonio
11 Tage im Koma lag, starb er am 6. Dezember 1990 an Multiorganversagen.
Eine unmittelbare Folge des Angriffs.
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Wir gedenken Amadeu Antonio, der heute vor 32 Jahren nach einem brutalen Nazi-Angriff starb.
Amadeu Antonio wurde am 12.08.1962 in Quimbele/Angola geboren & war der Älteste von 12 Geschwistern.1987 kam er mit dem Ziel Flugzeugtechnik zu studieren, nach Deutschland, doch die DDR-Verwaltung teilte ihn zur Ausbildung als Fleischer ein. Er fand seine neue Heimat in der Brandenburgischen Stadt Eberswalde, wo er in einem Schlachtbetrieb arbeitete & in einem der gesonderten Wohnhäuser für Vertragsarbeiter wohnen musste. Amadeu Antonio wird von seinen Freund*innen als aufgeschlossener und junger Mensch beschrieben, der Musik liebte. Er wollte sich eine langfristige Perspektive in Eberswalde aufbauen & eine Familie gründen.
++ CN Gewalt, Rassismus ++
Am 24.11.1990 zog eine Gruppe Rechtsextremer durch Eberswalde, um „N**** zu klatschen“. Die 50-60 Personen hatten den „Hüttengasthof“ zum Ziel – einer der wenigen Orte, an dem sich die Vertragsarbeiter treffen konnten. Schon auf dem Weg brüllten die Neonazis rassistische Parolen wie „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ oder „N***** verpisst euch“. Amadeu Antonio war an diesem Abend Gast des Lokals, zusammen mit zwei Männern mosambikanischer Herkunft & zwei weißen Frauen.
Die Polizei, die über das Treffen der Neonazis informiert war, empfahl dem Gastwirt des „Hüttengasthofs“ kurz nach Mitternacht, sein Lokal zu schließen. Als der Gastwirt die Gruppe hinaus bat, lief sie dem aufgepeitschten Mob direkt in die Arme. Die Neonazis, bewaffnet mit Zaunlatten & Baseballschlägern, schlugen sofort zu. Amadeu Antonios Begleitung konnte schwer verletzt fliehen – er selbst jedoch nicht. Rund zehn Personen verfolgten ihn und schlugen ihr wehrloses Opfer brutal zusammen. Einer sprang ihm mit beiden Füßen auf den Kopf. Erst als ein Bus vorbeifuhr, stoppten die Neonazis und ließen ihr Opfer regungslos zurück. Amadeu Antonio erlangte nie wieder das Bewusstsein. Nach elf Tagen im Koma starb er am 6.12.1990 an Multiorganversagen.
Amadeu Antonios damalige Freundin war zum Zeitpunkt der Tat schwanger. Sein Sohn, nach seinem Vater ebenfalls Amadeu benannt, kam am 9. Januar 1991 zur Welt.