In Ermangelung anderweitiger Unterstützung und um den Absturz in die völlige Bedeutungslosigkeit zu verhindern, setzt „Pro Köln/Pro NRW“ mit „Kögida“ jetzt wieder ganz offen auf die Zusammenarbeit mit der extrem rechten Szene. „Kögida“ (oder wie sie sich auch immer im Moment nennen), das ist vor allem „Pro Köln/Pro NRW“, die die Organisation überne- hmen, Nazi-Hooligans aus dem „HoGeSa“-Spektrum und Neonazis aus NRW. Das hat die „Kögida“-Kundgebung am 14.01.15 in aller Deutlichkeit gezeigt. Angemeldet wurde sie von der Ehefrau des „Pro Köln/Pro NRW“ –Aktivisten Bastian Pufal, die Organisation und Moderation vor Ort übernahm die Neonazi-Aktivistin und Beisitzerin im Vorstand von Pro NRW, Melanie Dittmer, Reden lieferten Markus Wiener und Toni-Xaver Fiedler. Ganze 87 Teilnehmer zählten Journalisten zu Beginn der „Kögida“-Veranstaltung, am Ende sollen es dann 125 gewesen sein.
„Pro Köln/Pro NRW“ geht also wieder „back to the roots”. Zu Beginn der Aktivitäten von „Pro Köln“ Anfang der 2000er Jahre wurde regelmäßig in trauter Einheit mit der Neonazi-Szene aus NRW demonstriert. Ob gegen den sogenannten „Drogenstrich“ in Longerich oder den Verfassungsschutz in Chorweiler, immer waren NPD und „Freie Kameradschaften“ zur Stelle. Da darf auch Bernd Michael Schöppe, geschasstes Ratsmitglied von „Pro Köln“, wieder mitmachen. Am 14.01. versuchte er als Ordner, die angereisten Hooligans halbwegs im Zaum zu halten. Schöppe war Ende der 90er Jahre/Anfang 2000er selbst regelmäßig Teilnehmer an Demonstrationen der militanten Neonazi-Szene.
Nach dem Desaster bei der Kommunalwahl 2014 in Köln versucht „Pro Köln“ jetzt krampfhaft auf den „Pegida“-Zug aufzuspringen, um nicht völlig in der Versenkung zu verschwinden. Im Moment scheint es ihnen dabei egal zu sein, dass sie nur noch Hooligans und Neonazis mobilisieren, und Parteikader wie Melanie Dittmer ganz offen den Holocaust zumindest
relativieren („Es ist für ich unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat..“). Langfristig wird „Pro Köln“ diese Strategie aber auf die Füße fallen, denn die Maskerade der „seriösen“ Bürgerbewegung lässt sich damit noch weniger aufrecht erhalten als bisher schon. Und übrig bleibt wieder nur die altbekannte, eklige braune Brühe.