|
|
|
|
1
-
1992 Todestag Dieter Klaus Klein
1992 Todestag Dieter Klaus Klein
1. August 2025
Kurpark Bad Breisig, Koblenzer Str. 29, 53498 Bad Breisig, Germany
https://www.instagram.com/p/Cgtr0kTK9LG/?utm_source=ig_web_copy_link
#KeinVergessen: Wir gedenken des 49-jährigen Wohnungslosen Dieter Klaus Klein. Klein wurde in der Nacht zum 01. August 1992 in einem Kurpark in Bad Breisig (Rheinland-Pfalz) von zwei Neonazis schwer misshandelt und anschließend mit einem Kampfmesser ermordet.
#CN Gewaltdarstellung Dieter Klaus Klein war zu diesem Zeitpunkt wohnungslos. In der Tatnacht schlief er auf einer Bank des Kurparks – bis das Gebrüll von zwei 17-jährigen Neonazis ihn weckte. Die beiden Täter riefen rechtsextremen Parolen wie „Sieg Heil“. Als Dieter Klaus Klein Zivilcourage bewies und die beiden auf ihr Verhalten ansprach, verprügelten und misshandelten sie ihn. Danach ermordeten sie ihn mit 22 Messerstichen.
Die Koblenzer Jugendstrafkammer verurteilten die beiden Täter aus Sinzig und Bad Breisig zu Jugendstrafen von acht Jahren und drei Monaten sowie sechs Jahren und drei Monaten. Als Wohnungsloser entsprach Dieter Klaus Klein einem rechtsextremen Feindbild. Trotzdem, und obwohl die Täter bei der Vernehmung angaben, aus rechtsextremen Motiven gehandelt zu haben, erkannte das Gericht den menschenfeindlichen Hintergrund der Tat nicht an.
Ein Gedenken an den Mord an Dieter Klaus Klein findet mittlerweile jährlich im Kurpark Bad Breisig statt. Engagierte aus der Region forderten viele Jahre, einen Gedenkort zur Erinnerung an Dieter Klaus Klein zu schaffen. Nachdem zunächst ein Gedenkstein zur allgemeinen Erinnerung und Mahnung ohne namentliche Erwähnung erstellt wurde, hat die Stadt nach erheblichem Druck im Jahr 2021 eine Gedenkplatte in unmittelbarer Nähe zum Tatort angebracht. Auf dieser steht geschrieben: „Hier wurde Dieter-Klaus Klein am 31.07.1992 Opfer einer neonazistischen Gewalttat. Zur Erinnerung und Mahnung“.
Weitere Details anzeigen
-
2008 Hans-Joachim Sbrzesny
2008 Hans-Joachim Sbrzesny
1. August 2025
Dessau, 06 Dessau, Germany
https://www.instagram.com/p/CvZCEepIDBV/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
Wir gedenken des 50-jährigen Hans-Joachim Sbrzesny, der heute vor 15 Jahren in Dessau (Sachsen-Anhalt) von Neonazis ermordet wurde.
Hans-Joachim Sbrzesny wird am 12.07.1958 in Halle (Saale) geboren. Er wächst in einem Kinderheim in der DDR auf. Seine geistige Beeinträchtigung erschwert ihm das Leben. Als angelernter Teilfacharbeiter ist er in verschiedenen Bereichen mit zahlreichen Anstellungen tätig. Nach der Wende wird es jedoch schwierig für ihn, eine Arbeit zu finden. Zeitweise schlägt er sich auf der Straße oder in Obdachlosenunterkünften durch.
Die letzten Jahre seines Lebens lebt er in einem Wohnheim in Halle. Sbrzesny wird als kontaktfreudiger Mensch beschrieben, der feste Bindungen vermied. Häufig versucht er, vor den Strukturen des Hilfesystems und der Abhängigkeit zu fliehen. Er sucht das Weite und das Gefühl eines selbstbestimmten Lebens. Da er immer einen Weg fand, zurechtzukommen, wird er auch als „Überlebenskünstler“ bezeichnet.
Am Tatabend schläft er auf einer Bank in einer Parkanlage in Dessau, nahe dem Hauptbahnhof. Als zwei Neonazis ihn entdecken, beginnen sie sofort brutal auf ihn einzuprügeln. Einer der Täter schlägt mit einem schweren Mülleimer aus Metall auf Sbrzesny ein. Die Tat führt zu schwersten Verletzungen, sodass Sbrzesny noch am Tatort verstirbt. Da Anwohner*innen die Polizei verständigen, können die Täter festgenommen werden. Auf den Handys der Täter werden unter anderem Nazimusik und Bilder von Hakenkreuzen gefunden. Einer der Täter trägt ein „White Power“-Tattoo.
Im April 2009 wurden die Täter wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen verurteilt. Während der Verhandlung wurde thematisiert, dass die enorme Wucht und Grausamkeit des Angriffs auf einen vermeintlich Obdachlosen auf eine ideologisch motivierte Menschenverachtung hinweisen. Trotz deutlicher Indizien konnte das Gericht jedoch kein rechtes Tatmotiv feststellen.
Weitere Details anzeigen
• •
|
2
|
3
-
1992 Todestag Ireneusz Szyderski
1992 Todestag Ireneusz Szyderski
3. August 2025
Stotternheim, Erfurt, Germany
https://www.instagram.com/p/CgyVg6Kqh8M/?utm_source=ig_web_copy_link
Wir gedenken des 24-jährigen Ireneusz Szyderski, der am 3. August 1992 starb, nachdem er von mutmaßlich rechtsextremen Ordnern in einer Disco in Erfurt-Stotternheim (Thüringen) misshandelt wurde.
CN Gewaltdarstellung
Der polnische Erntehelfer Ireneusz Szyderski besuchte mit Freund*innen eine Zeltdisco. Gegen Mitternacht wollte die Gruppe das Gelände verlassen, Szyderski ging vorher allein auf die Toilette. Ein Ordner entdeckte ihn kurz danach auf einem Absperrzaun und griff ihn unvermittelt an. Weitere Ordner kamen hinzu und beschimpften ihn. Als Ireneusz Szyderski am Boden lag, schlugen die Männer mit einem langen Stock auf ihn ein.
Die Angreifer schleiften Szyderski nach der Tat in Richtung des anliegenden Parkplatzes. Sie ließen ihn mit den Worten „hier, den könnt ihr mitnehmen“ vor seinen Freund*innen fallen. Ireneusz Szyderski hatte zahlreiche Verletzungen an Rumpf, Hals, Kopf und Armen. Im Auto seiner Freund*innen wurde er in Folge einer Hirnblutung ohnmächtig. Auf dem Weg ins Krankenhaus setzten seine Körperreflexe aus. Ireneusz Szyderski erstickte an seinem Erbrochenen.
Der Veranstalter der Disco sagte aus, dass er den Hauptverdächtigen angestellt habe, weil dieser Anführer einer Gruppe von Skinheads sei. Dieser soll nach der Tat damit geprahlt haben, es „dem Polen besorgt“ zu haben. Im Verfahren vor dem Landgericht Erfurt konnte kein „ausländerfeindliches Motiv“ bewiesen oder die Todesursache eindeutig geklärt werden. Der 24-jährige Hauptangeklagte wurde deshalb lediglich wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt – zu zweieinhalb Jahren Haft. Zwei weitere Personen wurden zu Geldstrafen verurteilt.
Die Tat fiel in eine Zeit, in der Übergriffe von Rechtsextremen auf vermeintliche „Ausländer“ an der Tagesordnung standen. Es herrschte eine gewalttätige Feindseligkeit gegenüber „Fremden“ – vor allem gegenüber Vertrags- oder Gastarbeitern, wie Ireneusz Szyderski einer war.
Am Ort der Tat gibt es keine Gedenktafel oder ähnliche Erinnerung an Ireneusz Szyderski. Die Initiative @blinderfleck Erfurt widmet sich der Aufarbeitung von Rechter Gewalt und dem Gedenken an die Todesopfer in der Region, auch mit Aktionen am jeweiligen Tatort.
Weitere Details anzeigen
•
|
4
-
1991 Todestag Samuel Kofi Yeboah
1991 Todestag Samuel Kofi Yeboah
4. August 2025
Saarlouis, Germany
https://www.instagram.com/p/Cg1MujUqYQt/?utm_source=ig_web_copy_link
1991 wurde eine Asylbewerberunterkunft in Saarlouis in Brand gesteckt; der Ghanaer Samuel Kofi Yeboah kam dabei ums Leben. Lange blieb der rassistische Anschlag unaufgeklärt. Nach 31 Jahren wird nun ein Rechtsextremer angeklagt. https://www.dw.com/de/mordanklage-gegen-rechtsextremisten-nach-31-jahren/a-62700685
Seit 30 Jahren warten die Familie von Samuel Kofi Yeboah und Überlebende auf Aufklärung des Falls und dass die Täter endlich zur Verantwortung gezogen werden. Es geht um nicht weniger als die Anerkennung des Leides von Hinterbliebenen und Betroffenen.
Der Angriff ereignet sich, als Unbekannte gegen 3:30 Uhr einen Brandsatz in die Unterkunft schleudern. Daraufhin bricht im Treppenhaus Feuer aus. Von den 19 Menschen, die zu dieser Zeit im Gebäude schlafen, können 16 ins Freie fliehen.
Nicht jedoch die drei Bewohner des obersten Stockwerks. Zwei Menschen springen aus einem Fenster und erleiden Knochenbrüche. Samuel Kofi Yeboah, der wahrscheinlich über das Treppenhaus zu flüchten versucht, erleidet schwerste Verbrennungen.
Die Feuerwehr findet ihn im Dachgeschoss, er wird in ein Krankenhaus gebracht und stirbt dort kurz darauf an seinen Verletzungen. Auch wenn die Täter bis heute nicht gefasst wurden, ist von einem rechtsextremen Hintergrund der Tat auszugehen.
Selbst die Bundesregierung erkennt einen rechten Tathintergrund an. Doch die Stadt tat sich damit über 30 Jahre sichtlich schwer. Seit Jahren setzen sich der Saarländische Flüchtlingsrat und verschiedene antirassistische Gruppen für eine angemessene Art des Erinnerns ein.
Zum 30. Todestag von #SamuelYeboah hat die Stadt #Saarlouis erstmals das Gedenken intensiviert. Den Anfang macht eine Infotafel, die 2021 direkt neben dem ehemaligen Tatort an der Saarlouiser Straße aufgestellt worden ist.
Weitere Details anzeigen
•
|
5
|
6
-
1994 Todestag Gunter Marx
1994 Todestag Gunter Marx
6. August 2025
Velten, 16 Velten, Germany
https://www.instagram.com/p/C-URj3bCifc/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
#KeinVergessen: Wir gedenken Gunter Marx, der heute vor 30 Jahren, am 6. August 1994 in Velten (Brandenburg), von einem rechtsextremen Jugendlichen ermordet wurde. Der 42-Jährige war nachts auf seinem Fahrrad unterwegs, als vier Jugendliche ihn abrupt und ohne von außen ersichtliche Gründe anhielten, um ihn auszurauben. Nach dem Übergriff ist er tot.
Über Gunter Marx ist leider nicht viel bekannt. Doch die Täter können eindeutig der rechtsextremen Szene zugeordnet werden. In der Tatnacht halten die vier Jugendlichen Gunter Marx an und fordern von ihm Geld. Als er sagt, dass er keines bei sich habe, schlägt ein Täter ihn vom Fahrrad. Ein anderer jugendlicher Mittäter beschimpft den am Boden liegenden und schlägt dann mit einem Radmutternschlüssel viermal brutal auf seinen Kopf ein. Marx Schädeldecke wird durch die Schläge zertrümmert und er stirbt innerhalb weniger Minuten nach der Tat. Danach überfällt die Gruppe noch zwei weitere Opfer. Der Haupttäter wurde bereits wegen Körperverletzung an einem Portugiesen von der Polizei gesucht. Ein Jahr zuvor überfiel er eine Russin. Bei einer Hausdurchsuchung bei ihm Zuhause wurde ein Baseballschläger mit der Aufschrift „Sieg Heil“ und einem eingeritzten Hakenkreuz gefunden. Im Mai 1995, knapp ein Jahr nach dem Mord an Gunter Marx wurde der jugendliche Neonazi vom Landgericht Neuruppin wegen Mordes und Raub in drei Fällen zu zehn Jahren Jugendhaft verurteilt. Die Mittäter erhielten Jugendstrafen von zweieinhalb, viereinhalb und sechs Jahren wegen schweren Raubes mit Todesfolge.
Das zuständige Gericht bewertete die Tat als einen „Raubüberfall mit Todesfolge“ und schloß einen politisch motivierten Hintergrund der Tat aus und das obwohl alle vier Täter Teil der rechtsextremen Szene waren und bereits vor der Tat mehrfach mit rassistischen Gewalttaten auffielen. Bis heute wird Gunter Marx von den staatlichen Behörden nicht als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt.
Weitere Details anzeigen
•
|
7
|
8
|
|
10
-
1992 Todestag Ahmet Sarlak
1992 Todestag Ahmet Sarlak
10. August 2025
Sulzbach, Germany
https://www.instagram.com/p/ChEhu-krHLR/?utm_source=ig_web_copy_link
#KeinVergessen: Wir gedenken des 19-jährigen Ahmet Sarlak, der heute vor 20 Jahren, am 10. August, aus rassistischen Motiven bei einem Stadtfest in Sulzbach (Saarland) von einem stadtbekannten Neonazi mit fünf Messerstichen in Bauch und Brust ermordet wurde. Ahmet Sarlak war der Sohn türkischer Einwanderer. Als er ermordet wurde, absolvierte er gerade eine Berufsausbildung. Er starb am Tag nach dem Angriff, der sich einen Tag zuvor, am 9. August ereignete, an den Folgen seiner schweren Verletzungen.
Kurz nach der Tat nannte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken als Tatmotiv „Ausländerhass“. Aus nichtigstem Anlass heraus habe der Neonazi, das Opfer brutal niedergestochen – Ahmet Sarlak soll dem Täter vor der tödlichen Attacke eine Zigarettenkippe an den Kopf geschnipst haben. Ein anderer Neonazi, der ebenfalls bei der Tat anwesend war und das Opfer beschimpft, geschlagen und getreten hatte, wurde noch in der Tatnacht festgenommen. Bei der Durchsuchung der Wohnung des Täters durch die Polizei wurden Waffen und eine Hakenkreuzfahne sichergestellt. Bei seiner Festnahme bedrohte der Täter die Polizeibeamt*innen mit einer geladenen Schusswaffe. Er war bereits wegen einer rassistischen Straftat vorbestraft. Beide Täter gehörten der aggressiven und zu dieser Zeit sehr aktiven Sulzbacher Neonazi-Szene an.
Drei Monate nach der Tat erhob die Staatsanwaltschaft Saarbrücken Anklage – ohne das rassistische Motiv der Tat zu erwähnen. Die rechtsextreme Gesinnung des Täters fand keine Berücksichtigung mehr. Auch von Mord war nicht mehr die Rede. Der Haupttäter wurde lediglich wegen Totschlags angeklagt. Die Tat sei nicht aus latentem „Fremdenhass“ begangen worden, sondern Folge einer „gewaltsamen Auseinandersetzung aus nichtigem Grund“.
Das Landgericht Saarbrücken verurteilt den rechtsextremen Haupttäter zu sechs Jahren Haft. „Was den Angeklagten zu seiner Tat veranlasst hat, weiß nur er selbst“, hieß es im Urteil. Eine klare Verhöhnung des Opfers und des eindeutigen rassistischen Tatmotivs.
Weitere Details anzeigen
-
1999 Todestag Peter Deutschmann
1999 Todestag Peter Deutschmann
10. August 2025
Eschede, 29 Eschede, Germany
https://www.instagram.com/p/C-ekvAttRSi/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
#KeinVergessen: Wir gedenken des 44-jährigen Peter Deutschmann, der heute vor 25 Jahren am 10. August 1999 in Eschede (Niedersachsen) von zwei Neonazis ermordet wurde. Das Opfer verstarb an den Folgen eines „Denkzettels“ der rechtsextremen Täter, einfach nur, weil er entschieden Zivilcourage leistete und ihre offensichtliche rechtsextreme Weltanschauung kritisierte.
Peter Deutschmann war in Eschede als eine Art „Hippie“ bekannt. Er lebte dort in einer Sozialwohnung und wird von einem damaligen Freund als liebevoller und hilfsbereiter Mensch beschrieben. Jemand, den man kennt und gern hat. Deutschmann war musikbegeistert und legte mit Freunden gemeinsam als DJ bei Parties in der Diskothek „Freedom“ in Altenhagen auf.
In der Tatnacht ist Peter Deutschmann in einer Diskothek unterwegs, als er seinen späteren Tätern begegnet. Mit den zwei jugendlichen Neonazis führt er eine Diskussion und fordert sie auf, „den Scheiß mit dem Skinhead-Gehabe“ zu lassen. Deutschmann leistet Zivilcourage, indem er offensichtlich menschenfeindlichen Positionen aktiv widerspricht und sie nicht einfach stehen lässt. Die 17- und 18-jährigen rechtsextremen Skinheads können den Widerspruch nicht aushalten, ihr Weltbild lässt nur eine Antwort zu: Gewalt. Sie wollen ihm dafür einen „Denkzettel“ verpassen. Am 9. August 1999 dringen sie in seine Wohnung ein. Sie verprügeln den schlafenden Deutschmann und treten auf ihn ein. Zur weiteren Misshandlung nutzen sie Glasscherben, um seinen Körper zu malträtieren. Zudem zertrümmern sie seinen Kehlkopf. Stunden später wird der schwerverletzte Deutschmann von Nachbar*innen gefunden. Durch die schweren Schlag- und Schnittverletzungen stirbt er am Folgetag im Krankenhaus.
Die beiden rechtsextremen Täter wurden von der Polizei gefasst und im Januar 2000 wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu fünfjährigen Jugendstrafen verurteilt.
Damalige Freund*innen und zivilgesellschaftliche Initiativen halten das Gedenken an Peter Deutschmann wach. Sie veranstalten jährlich einen Gedenktag. Außerdem erinnert in Eschede ein Gedenkstein an Peter Deutschmann und die grausame Tat.
Weitere Details anzeigen
• •
|
11
|
12
|
13
|
14
|
15
|
16
|
17
-
2008 Todestag Rick Langenstein
2008 Todestag Rick Langenstein
17. August 2025
Magdeburg, 39 Magdeburg, Germany
https://www.instagram.com/p/CwCcLB2ICeY/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
#KeinVergessen: Wir gedenken des 20-jährigen Rick Langenstein, der heute vor 15 Jahren, am 17. August 2008, in #Magdeburg (Sachsen-Anhalt) von einem Neonazi ermordet wurde.
Rick Langenstein ist zum Tatzeitpunkt 20 Jahre alt und lebt in Magdeburg. Ein Jahr vor der Tat hat er sein Abitur absolviert. Er ist leidenschaftlicher Maler und treibt gerne Sport. Von seinen Freund*innen wird er auch als lebenslustiger, nachdenklicher, liebevoller und fürsorglicher Mensch beschrieben. Als er in der Nacht zum 17. August 2008 ermordet wird, ist er kurz davor, sein Kunststudium zu beginnen.
Am Abend vor der Tat besucht Rick Langenstein gemeinsam mit seinen Freund*innen eine Diskothek und macht sich früh am Morgen auf den Heimweg. In der Nähe der Diskothek trifft er auf einen Rechtsextremen, der zuvor aus der Diskothek verwiesen wurde. Er fordert Langenstein auf, ihm eine Zigarette zu geben. Langenstein lehnt dies ab und antwortet, dass ein „Hobbynazi“ keine Zigarette von ihm bekommt. Der Täter schlägt daraufhin mit seinen Quarzhandschuhen brutal auf Langenstein ein. Mit seinen Springerstiefeln tritt er immer wieder auf das Opfer ein, bis dieser nicht mehr wiederzuerkennen ist. Als Langenstein sich nicht mehr regt, nimmt der Täter seine Wertsachen an sich. Rick Langenstein verstirbt noch am Tatort an den schweren Verletzungen.
Der Täter gehörte zum neonazistischen Kameradschaftsspektrum in Magdeburg. Antifaschistischen Gruppen und der Mobilen Opferberatung ist er seit Jahren bekannt. Im Mai 2009 wird der Täter wegen Totschlag und Diebstahl zu einer Jugendhaftstrafe von acht Jahren verurteilt. Das Landgericht konnte und wollte keinen Zusammenhang zwischen der rechtsextremen Einstellung des Täters und der Tat feststellen. Trotz deutlicher Hinweise wurde keine Betätigung des Angeklagten in „nationalsozialistischen Organisationen“ erkannt. Aufgrund dieser Einschätzung wurde die Tat nicht als Mord eingestuft. Seit 2009 wird Rick Langenstein dennoch offiziell als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt.
Weitere Details anzeigen
•
|
18
|
19
-
Welttag der humanitären Hilfe
•
|
20
|
21
|
22
|
23
-
Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und seine Abschaffung
•
|
24
-
1992 Rostock-Lichtenhagen (Mecklenburg-Vorpommern)
-
1992 Todestag Frank Bönisch
1992 Todestag Frank Bönisch
24. August 2025
Koblenz, Germany
https://www.instagram.com/p/Cho87YzNtxU/?utm_source=ig_web_copy_link
#KeinVergessen.
Der 35-jährige Wohnungslose Frank Bönisch wird am 24. August 1992 auf dem Zentralplatz in Koblenz von einem Neonazi erschossen. Der damals 23-jährige rechtsextreme Skinhead Andy Johann H. (Szenename: „Der deutsche Andy“) feuert das gesamte Magazin einer großkalibrigen Smith & Wesson auf eine Gruppe von Punks, Wohnungslosen und Drogenkonsument*innen ab. Er tötet Frank Bönisch und verletzt weitere Menschen. Der Täter wird zur Koblenzer Neonazi-Organisation „Deutsche Front Coblenz” gerechnet. Der Mord fand zeitgleich zu den mehrtägigen rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen statt. Der Mörder von Frank Bönisch beschließt, auch in Koblenz „loszuschlagen“. Er kündigt seine Tat bereits am Vortag in einer Kneipe an. Der Zentralplatz in Koblenz war Treffpunkt für Wohnungslose, Punks und Drogenkonsument*innen. Frank Bönisch galt als „Alternativer“ – und gehörte damit zum Feindbild des Täters. Laut Gerichtsurteil habe Andy H. „aus Hass auf Obdachlose/Sozial Randständige“ gehandelt. Er wurde zu 15 Jahren Freiheitsstrafe wegen Mordes und siebenfachen Mordversuchs verurteilt. Trotzdem wird Frank Bönisch immer noch nicht als Todesopfer rechter Gewalt staatlich anerkannt. Als Antwort auf die fehlende Anerkennung und Erinnerung der Tat gründet sich 2011 die @initiativekeinvergessenkoblenz. Dank des Engagements erinnert mittlerweile ein Gedenkstein auf dem Zentralplatz an den rechtsextremen Mord. Die Initiative wandte sich 2021 mit einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer, in dem sie die Anerkennung von Frank Bönisch als Todesopfer rechter Gewalt fordert.
Weitere Details anzeigen
-
2008 Todestag Marcel Wisser
2008 Todestag Marcel Wisser
24. August 2025
Bernburg, 06 Bernburg, Germany
https://www.instagram.com/p/CwUMWMjIWWW/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
#KeinVergessen: Wir gedenken des 18-jährigen Marcel Wisser, der heute vor 15 Jahren, am 24. August 2008, in Bernburg (Sachsen-Anhalt) von einem Neonazi ermordet wurde.
Am Abend des 23. August 2008 hält sich Marcel Wisser in einer Diskothek in Bernburg auf. In den frühen Morgenstunden trifft er dort auf den Täter. Dieser lädt Marcel Wisser zu einer vermeintlichen “Aussprache” zu sich in die Wohnung ein. Wisser und der 19-jährige Täter kennen sich aus einer Jugendhilfeeinrichtung. Der Täter attackierte Wisser schon länger bei zufälligen Begegnungen. Ein Jahr vor der Tat hatte er Wisser auf offener Straße angegriffen, nachdem Wissers Freundin den rechtsextremen Täter als "Nationalsozialisten" bezeichnet hatte. Daraufhin erstattet Wissers Mutter Anzeige bei der Polizei.
Am Tatabend kommt es in der Wohnung des Täters zu einem unvorstellbar brutalen Angriff. Der Täter misshandelt Wisser mit abgebrochenen Bierflaschen und drückt glühende Zigaretten auf seinem Körper aus. Der Täter beschuldigt Marcel Wisser, dass dieser verantwortlich für die Anzeige gegen ihn sei.Wisser beteuert, dass er nicht gegen ihn aussagen werde. Der Täter quält Wisser trotzdem über Stunden und sticht mit mehreren Messerstichen auf ihn ein. Am 24. August wird Wisser ermordet aufgefunden. Das Gericht verurteilt den Täter wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von acht Jahren.
Obwohl Wisser über Stunden misshandelt wurde, sprach das Gericht von einer "spontanen Tat". Zeug*innen betonten immer wieder, dass der Täter in der rechtsextremen Szene verankert sei. Wegen seiner rechtsextremen Einstellung war der Täter polizeilich bekannt und vorbestraft. In der Vergangenheit fiel er als Mitdemonstrant des rechtsextremen „nationalen Widerstands“ auf. In seiner Wohnung konnte die Polizei überall rechtsextremes Propagandamaterial finden. Trotz zahlreicher Hinweise blendete das Gericht den rechten Hintergrund des Täters aus. Bis heute is Marcel Wisser nicht als Todesopfer rechter Gewalt anerkannt.
Weitere Details anzeigen
• • •
|
25
|
26
|
27
|
28
-
1963 Marsch auf Washington
1963 Marsch auf Washington
28. August 2025
28.08.1963 Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit
Martin Luther Kings Rede I have aDream ist das Aushängeschild der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und stehtwie keine andere für die Übel der Rassentrennung und Ungleichheit. Zitate ausihr sind im politischen und gesellschaftlichen Leben der Vereinigten Staatenallgegenwärtig. Sie gilt (zusammen mit einer Rede Präsident Lincolns aus demJahr 1863) als die Beste der wichtigsten 100 politischen Reden Amerikas.
Mehr Infos unter: https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/267010/i-have-a-dream
Weitere Details anzeigen
•
|
29
-
Todestag Habil Kılıç 2001 (NSU-Opfer)
•
|
30
-
1998 Ernst Fisk
1998 Ernst Fisk
30. August 2025
Angermünde, 16 Angermünde, Germany
https://www.instagram.com/p/CwjkiF5Ihhl/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==
#KeinVergessen: Wir gedenken des 59-jährigen Ernst Fisk, der heute vor 25 Jahren an den Folgen eines brutalen Angriffs von Neonazis verstorben ist.
Ernst Fisk wird am 7. Mai 1938 in Danzig geboren. Über sein Leben sind leider kaum Informationen bekannt.1997 lebt er ohne Wohnung in Angermünde in der Uckermark. Er schlägt sich auf der Straße durch und schläft häufiger im Friedenspark in Angermünde. In den Neunziger und Nullerjahren existiert eine starke rechte Szene in Angermünde.
Immer wieder greifen Neonazis wohnungslose Menschen an. So berichtet auch Fisk der Polizei mehrmals davon, von Unbekannten bestohlen und geschlagen worden zu sein. Am Morgen des 23. September 1997 wird Fisk mit schweren Kopfverletzungen auf der Straße aufgefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert. Da keine Zeug*innen ermittelt werden können, geht die Polizei zunächst von einem Sturz aus. Infolge des Angriffs liegt Fisk im Koma und wird mehrere Monate stationär behandelt. Aufgrund der Verletzungen ist er schwerstpflegebedürftig und nicht ansprechbar. Am 30. August 1998 verstirbt er nach einer Erkrankung. Nachdem zunächst von einem natürlichen Tod ausgegangen wurde, wird bei einer Obduktion wird festgestellt, dass es einen kausalen Zusammenhang zwischen einer erheblichen Gewalteinwirkung auf den Kopf von Fisk und dem späteren Tod gibt. Er sollte also erschlagen werden, überlebte aber zunächst.
Bei erneuten Ermittlungen der Polizei gelten schnell zwei rechtsextreme Jugendliche als Tatverdächtige. Die beiden 16 und 19-Jährigen sind bereits häufiger mit Gewalttaten gegenüber Wohnungslosen aufgefallen. Einer der Tatverdächtigen gesteht, einmal einen Obdachlosen zusammengeschlagen zu haben, aber gibt an, nicht zu wissen, ob es sich dabei um Ernst Fisk handelte. Das Ermittlungsverfahren wird letztendlich eingestellt, weil laut Staatsanwaltschaft keine hinreichenden Tatverdächtigen ermittelt werden können.
In einem Forschungsbericht des Moses Mendelssohn Zentrum heißt es, dass ein politisches Tatmotiv sehr wahrscheinlich ist. Auch die Polizei ist sich heute sicher, damals die rechtsextremen Täter ermittelt zu haben. Ernst Fisk wird seit 2015 offiziell als Opfer rechter Gewalt anerkannt.
Weitere Details anzeigen
-
Tag der Verschwundenen
• •
|
31
|
|
|
|
|
|
|
|